Im Mittelalter waren Mahlzeiten etwas, das gemeinschaftlich vonstatten ging. So aßen Bedienstete zusammen mit ihren Herren, egal ob es sich um einen Handwerker oder einen Adeligen handelte. Bei Festbanketten stand es sogar jedem frei sich an den Speisen gütlich zu tun und so kam es bei der Krönungsfeier des französischen Königs 1380 zu einem solchen Gedränge der Armen und Bedürftigen, dass nur noch per Pferd die Speisen aufgetragen werden konnten. Lediglich Frauen waren im frühen Mittelalter bei solcherlei Festivitäten ausgeschlossen und aßen in den Frauengemächern. Im Spätmittelalter wurde dann wieder Wert auf gute Tischsitten gelegt und Knappen gingen mit Tüchern und Wasserschalen herum, damit die Gäste sich säubern konnten. Ab diesem Zeitpunkt ging es weiter bergauf mit der Tischkultur und Tischdecken und Servietten durften bei keinem Festmahl fehlen. Daran hat sich bis heute kaum etwas geändert auch wenn inzwischen die Stoffserviette von der Papierserviette abgelöst worden ist. Diese sind heutzutage kompostierbar, in vielen Farben zu haben und stehen in Optik und Haptik einer Stoffserviette in wenig nach.